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Europäische Initiative Maras e.V.
Europäische Initiative Maras e.V.
Die „Europäische Initiative Maras e.V.“ (MAR-DAEF, türkisch: Maraş Demokratik Dernekler Federasyon) ist die Dachorganisation der Initiativen, Netzwerke und verschiedenen Vereine von den nach Europa emigrierten Menschen aus Maraş.
Hauptziel des Verbandes ist es, den Teil der Gesellschaft, die als Arbeiter:innen oder politische Geflüchtete aus Maraş nach Europa kamen, über kulturelle und auch soziale Netzwerke, Veranstaltungen und Festivals zusammenzubringen.
Bisher konnte die Föderation sowohl auf lokaler als auch regionaler Ebene Solidarität für Menschen in Not organisieren.
Die Wurzeln des Netzwerkes reichen in das Jahr 2004 zurück. Zu dem Zeitpunkt wollte der türkische Staat zwei Zementfabriken und mit ihnen zusammen mehr als 60 Bergwerke in der von mehrheitlich kurdischen Alevit:innen bewohnten Region Pazarcik bauen und errichten.
Heute ist eines dieser Fabriken die zweitgrößte und andere die neuntgrößte Zementfabrik der Welt. Die Veröffentlichung dieser Pläne sorgten innerhalb der kurdisch-alevitischen Bevölkerung, die aufgrund ihres Glaubens mit der Natur stark verbunden ist, für große Proteste.
Durch das Gefühl machtlos zu sehen müssen, wie die eigene Natur zerstört, geplündert und den Profiten einzelner Konzerne unterstellt wird und ein demographischer Wandel mit dem Erbau dieser Fabriken stattfinden würde, entstand die Umweltbewegung „Ovama ve Onuruma Dokunma Hareketi“ zu englisch „Don't Touch My Plain and My Honour Movement“. Darauf folgend formte sich 2014 die europäische Maraş-Initative die sich im Jahre 2019 in MAR-DEF vereinte.
So kann ein Umgang mit der eigenen Geschichte, Kultur möglich gemacht werden und eine Synergie mit der in der Diaspora gefundenen Lebensrealität geschaffen werden . Denn nach dem Massaker an alevitischen Kurd:innen im Jahr 1978 im Stadtzentrum von Maraş sind in folge dessen viele Menschen aus der Region nach Europa ausgewandert. Heute leben schätzungsweise 60-70% der aus Maraş stämmigen kurdischen Alevit:innen in der europäischen Diaspora.
Diese immens hohe Anzahl an Menschen, die ihre einstige Heimat verlassen mussten, um nach Europa, Kanada oder Australien zu emigrieren ist nicht nur eine Folge der wirtschaftlich schlechten Situation, sondern auch als Folge der assimilierenden Politik zu verstehen. Diese Tatsache ist für das Selbstverständnis und Organisierung der MAR-DEF maßgebend.
Nothilfe Erdbeben
Mardef-Partner:innen leisten Nothilfe nach dem verheerenden Erdbeben.